UNSERE UNTERNEHMENSGESCHICHTE
Unsere Entwicklung seit 1976
1976 - 1996
Nigel Harris greift seine Idee, branchenspezifische Software zu entwickeln, auf und beginnt damit in der Versorgungsbranche.
1996 - 2002
Harris verkauft an CSI, während das Unternehmen aus Ontario, Kalifornien, auf den US-Markt expandiert und den durch Y2K herbeigeführten Wandel nutzt.
2002 - 2012
Mit der Hilfe und Unterstützung von Constellation beginnt Harris, sein Geschäft durch Akquisitionen auszubauen – nicht nur im Bereich der Versorgungsunternehmen, sondern auch in der Kommunalverwaltung und in der Provinz Quebec.
2012 - jetzt
Harris wächst weiter in den Bereichen Versorgungsunternehmen und Kommunalverwaltung und in der Provinz Quebec, steigt in das Gesundheitswesen ein und beginnt seine internationale Expansion.
- DIE IDEE
- ERSTE SCHRITTE
- EINSTIEG IM BEREICH VERSORGUNGSUNTERNEHMEN
Angesichts des Potenzials der Mikrocomputerrevolution hatte Nigel Harris eine Idee, die so groß war, dass er beschloss, ein Unternehmen um sie herum aufzubauen.
Die Idee war ein computergesteuertes automatisches Buchhaltungssystem. Heute sind solche Systeme selbstverständlich, aber 1975 war das eine revolutionäre Idee.
Damals war Harris Bereichsleiter bei Litton Electronic Business Systems (LEBS), einer Geschäftseinheit von McBee Company, das wiederum zu Litton Industries – einem Mischkonzern mit Sitz in den USA – gehörte. Harris' Idee war es, ein automatisiertes Buchhaltungssystem zu entwickeln – allerdings war McBee ein auf manuelle Systeme spezialisiertes Unternehmen, das weder Erfahrung in diesem Bereich noch Interesse an einem derartigen Richtungswechsel hatte.
Wie es der Zufall wollte, erkannten auch die Verantwortlichen bei McBee die Diskrepanz zwischen Sachkenntnis und Ehrgeiz und sorgten dafür, dass LEBS Ende 1975 Sweda International – der Registrierkassensparte von Litton Industries – zugeordnet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Harris und sein LEBS-Team bereits ein erstes Produkt und einige Kunden vorzuweisen. Diese Kunden leisteten ihre Zahlungen auf ungewöhnliche Weise: Sie wurden gebeten, wiederkehrende Gebühren für Hardware- und Software-Support an LEBS zu zahlen.
Nach den ersten Erfolgen wusste Harris, dass die nächste Herausforderung darin bestand, die Kosten für die Entwicklung von Produkten zu finanzieren, die mit der oft veralteten Hard- und Software der Kunden kompatibel wären. Aber das Management von Sweda setzte weiterhin einen Schwerpunkt auf Registrierkassen und sah keine Zukunft für Harris' überzogen wirkende Ambitionen.
Harris beschloss also, seiner Vision treu zu bleiben, und unterbreitete ein Angebot an Sweda und Litton über den Kauf von LEBS. Ein neues Unternehmen – in seinem Besitz – würde die Verantwortung für alle Verträge, Mitarbeitenden und Bestände von LEBS übernehmen.
Diesmal zahlte sich sein Ehrgeiz aus. Nach monatelangen Anstrengungen wurde sein Angebot angenommen und im Juli 1976 wurde aus LEBS die N. Harris Computer Corporation. Und Nigel Harris wurde zum ersten CEO des Unternehmens.
Gleichzeitig beschleunigte sich das Tempo der Veränderungen in der Computer- und Softwarebranche. Harris musste fast von Anfang an einen Rückstand aufholen. Das Problem war die Ausrüstung von Litton. Sie war bereits veraltet. Daher beschlossen Harris und sein Team, ihre eigenen Aktivitäten auf zwei einfache Ideen zu konzentrieren: die Arbeit, die sie für Kund:innen begonnen hatten, zu Ende zu bringen und Zeit mit Kund:innen und Interessent:innen zu verbringen, um die aufkeimenden Bedürfnisse ihres Segments der noch jungen Unternehmenssoftwarebranche zu erfassen.
Die größte Veränderung schien die Art der Dateneingabe darzustellen: weg von Lochkarten und hin zur Direkteingabe über ein benutzergesteuertes Kathodenstrahl-Sichtgerät. Nur große Unternehmen konnten die F&E- und Kapitalkosten für die Entwicklung und Herstellung der neuen Hardware aufbringen. Da Harris Computer noch klein war und seine Marke erst noch aufbauen musste, beschloss die Geschäftsleitung, gemeinsam mit einem Partner die Zukunft zu erobern. Harris war auch der Meinung, dass die „Nähe“ zu seinem Hardware-Partner eine bessere Zusammenarbeit und eine partnerschaftliche Beziehung ermöglichen würde. Mit diesen Grundsätzen im Hinterkopf traten sie an Digital Equipment Corporation (DEC) in Ottawa heran und gingen eine Partnerschaft mit dem Unternehmen ein.
Was sich nicht änderte, war die Praxis, dass Kund:innen Hardware von einem Unternehmen und maßgeschneiderte Software von einem anderen kauften. Leider führte jede Art von Inkompatibilität in der Regel zu Schuldzuweisungen seitens beider Anbieter, wobei die Kund:innen die Verlierer waren. Dies brachte Nigel Harris auf eine andere Idee: Wie wäre es, wenn den Kund:innen ein einziger Support angeboten würde, der sowohl Hardware als auch Software umfasst?
Der Markt reagierte gut, und Harris Computer begann zu florieren. Die Kombination aus kundenspezifischer Software und der Unterstützung dieser Software auf der DEC-Plattform verschaffte Harris einen frühen und starken Wettbewerbsvorteil.
Nigel Harris, der immer weiterdachte, erkannte, dass sich kundenspezifische Softwareprojekte oft in Aktivitäten verzetteln, die zur Fertigstellung der letzten 10 % des Codes erforderlich sind. Der Erfolg war der Unterschied zwischen unzufriedenen Kund:innen und zufriedenen, referenzierbaren Kund:innen.
Ihm fiel außerdem auf, dass viele Kund:innen neue Anwendungen kauften, die zuvor noch nicht erstellt worden waren. Es gab eine Kluft zwischen den Erwartungen der Kunden an einen solchen Code und dem, was der Anbieter liefern konnte. Das Ausmaß dieser Kluft – und die Richtung – beeinflussten die Kund:innenzufriedenheit und die Gewinnspanne eines Softwareunternehmens.
Die Herausforderung bestand darin, beide Lücken auf einmal zu schließen. Harris Computer gelang dies, indem es sich von seinen ursprünglichen Wurzeln abwandte. Die Lösung war einfach und überzeugend: Wenn ein Unternehmen Software entwickeln könnte, die die meisten Anforderungen einer großen Anzahl von Kund:innen erfüllte, ohne jedes Mal von Grund auf neu geschrieben werden zu müssen, könnte es auch in die Entwicklung von Software investieren, die die Erwartungen der Kund:innen übertraf, indem sie ihre ganz spezifischen Geschäftsprozesse und Anwendungsfälle berücksichtigte.
Heute nennt man das branchenspezifische oder Branchensoftware. Damals nannte man es ehrgeiziges Denken.
Aber Harris stand nicht die nötige Branche zur Verfügung, die man hätte bedienen können. Er und sein Team machten sich auf die Suche nach einer Branche, die einzigartig und komplex war und in der es nur wenig Wettbewerb gab, was einen fruchtbaren Boden für Wachstum bot. Die Antwort kam per Telefon.
Der Anruf kam vom stellvertretenden Vertriebsleiter von DEC. Gegenüber einer Fertigungsstätte DEC hatte ein lokaler Stromversorger seine Kundenabrechnung an ein Rechenzentrum ausgelagert, wollte die Funktion aber wieder ins Haus holen. DEC hatte mit dem Versorgungsunternehmen Gespräche über den Einsatz von Hardware von DEC geführt, aber keinen Erfolg gehabt. Das Versorgungsunternehmen schien fest auf eine Lösung von IBM ausgerichtet zu sein, die Hardware und Software kombinierte.
DEC war entsetzt über den Gedanken, dass das Produkt eines Wettbewerbers buchstäblich auf der anderen Straßenseite einer seiner größten Einrichtungen installiert werden sollte, und beschloss daher, seine Konkurrenzfähigkeit um einiges zu erhöhen. DEC würde dem Versorgungsunternehmen ein unglaubliches Angebot unterbreiten: die Überlassung der benötigten Hardware als Spende – aber nur, wenn Harris sich bereit erklären würde, ein Abrechnungssystem zu entwickeln und zu unterstützen, das auf dieser Hardware läuft.
Nigel Harris erkannte die Chance, die sich ihm bot, und führte zügig eine Due-Diligence-Prüfung durch, um seine Überzeugung zu bestätigen, dass die Versorgungsbranche der geeignete erste Zielmarkt für seine neue Art der Softwareentwicklung und -abrechnung war.
Diese Due-Diligence-Prüfung erfolgte in Form einer Marktforschung über den größeren Versorgungsmarkt in der Provinz Ontario. Harris fand schnell heraus, dass die meisten Versorgungsunternehmen irgendeine Form von ausgelagerter Abrechnungslösung nutzten. Ein besseres Angebot würde viele dazu bewegen, die Abrechnungsfunktion wieder ins Haus zu holen. Darüber hinaus entdeckte Harris, dass es noch andere Geschäftsanforderungen gab, die durch Software erfüllt werden konnten, d. h., dass es in der Versorgungswirtschaft Wachstumschancen gab, die über die Abrechnung hinausgingen.
Gemeinsam mit DEC machte sich Harris an die Ausarbeitung dieses Angebots. Es war eine gewaltige Anstrengung, doch die Entscheidung, sein neues Geschäftsmodell in Partnerschaft mit DEC und mit einem Schwerpunkt auf Versorgungsunternehmen umzusetzen, war ein genialer Schachzug. Es wurde von großen und kleinen Versorgungsunternehmen mit Begeisterung aufgenommen und fand großen Zuspruch – in der Karibik, in Australien und Neuseeland.
Doch Harris zögerte, was eine Ausweitung in Richtung Süden auf den US-Markt anging. Er war riesig, um ein Vielfaches komplexer als der kanadische Versorgungsmarkt, mit anderen Bedürfnissen und einer neuen Gruppe von Wettbewerbern. Während Harris Computer ein Team von Softwareexperten aufgebaut hatte, das auf dem kanadischen und dem Commonwealth-Markt erfolgreich war, bedeutete der Einstieg in die USA den Aufbau eines neuen Portfolios an Kompetenzen und finanzieller Stärke. Wie schon zuvor bei DEC beschloss Nigel Harris, den richtigen Partner zu finden.
An dieser Stelle kamen Mark Leonard und Constellation Software ins Spiel.
Im Jahr 1996, zwanzig Jahre nach der Gründung der N. Harris Computer Corporation, verkaufte Nigel an Constellation Software Inc. und läutete damit das nächste Kapitel der Unternehmensgeschichte ein.
Nach dem Verkauf an CSI wurde Nigel Harris zum Multiunternehmer und gründete Unternehmen in verschiedenen Märkten. Allerdings hat er sein erstes Unternehmen nie aus den Augen verloren: „All diese Jahre später bin ich immer noch dankbar für die Arbeit, die Constellation und das Führungsteam von Harris in Bezug auf mein ‚Baby' geleistet haben. Jedes Mal, wenn ich an den Büros von Harris vorbeifahre, empfinde ich großen Stolz.“
Bleiben Sie dran und erfahren Sie, wie unsere Geschichte weitergeht ...